Die neue Verfassung und der Krieg mit Porjena.
59
In so ruchloser Weise wurden Lucius Tarquinius und Tullia die Beherrscher von Rom.
Lucius Tarquinius führte im Inneren ein gewalttätiges und tyrannisches Regiment, weshalb er den Beinamen Superbus führt.
Wie die griechischen Tyrannen, umgab er sich mit einer Leibwache und verfolgte viele Mitglieder des Adels durch Verhaftung, Achtung und Hinrichtung, während er ihre Güter einzog. Den Senat berief er ebensowenig wie die Volksversammlung; die Verfassung des Servius hob er auf. Wie sein Vater, liebte er fürstlichen Glanz und vollendete die großen Bauten, die jener begonnen hatte, insbesondere die Kloaken und den Tempel des kapitolinischen Jupiter.
Nach außen breitete er Roms Herrschaft weiter aus als irgend einer seiner Vorgänger. Da wurde die Gewalttat, die sein Sohn Sextus an der tugendhaften Lukretia vollführte, der Anlaß zu seinem Sturze. Lukretia tötete sich selbst; die Römer aber erhoben sich unter Führung des Junius Brutus und stürzten das Königtum. Tarquinius begab sich nach einer Stadt Etruriens. 510.
Ii. pie Zeit der römischen Kepuölik. 510—30.
1. Die Zeit der Ständekämpfe und der (Eroberung Italiens.
510-266.
Die neue Verfassung iiitb der Krieg mit Porseua.
§ 61. Die neue Verfassung. Seit dem Sturze der Königsherrfchaft war Rom eine Republik. An Stelle des Königs traten zwei Konsuln Konsuln, als oberste Beamte, als Heerführer und Richter. Ihre Macht war schon deshalb geringer als die der Könige, weil sie sich darein teilen mußten; aber dazu kam, daß sie nur auf ein Jahr gewählt wurden. Nur in Notlagen des Staates schien es richtig, die oberste Gewalt in der Hand eines Mannes zu vereinigen. Dann wählte man einen Diktator, der in un-Diktat»-, umschränkter Weise gebot; aber auch die Machtbefugnis des Diktators dauerte nie länger als sechs Monate. So kam es, daß der größte Einfluß dem Senat zufiel; und da in diesem nur Adlige, Patrizier, saßen, da ferner auch zu Beamten und Priestern nur Adlige gewählt wurden, so Senat, muß man die damalige Verfassung Roms eine aristokratische nennen.
Zwar wurde die V o l k s v e r s a m m l u n g regelmäßig berufen; aber auch
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Extrahierte Personennamen: Lucius_Tarquinius Lucius_Tarquinius Servius Lukretia Brutus
Geschichte der Römer.
so viele Kriege geführt hatten, das neupersische Reich, dessen Herrscher, die Sassaniden, sofort die römische Grenze angriffen.
Der politischen Zerrüttung ging der wirtschaftliche Verfall zur Beite. Der Großgrundbesitz wuchs in erschreckendem Maße, während der Bauernstand verarmte; das Gewerbe und der Handel mußten unter den Bürgerkriegen und der allgemeinen Unsicherheit auf das schwerste leiden; dazu trat der furchtbare Steuerdruck. Auch die Sittlichkeit war in stetem Sinken; von der alten Römertugend und Vaterlandsliebe war längst nichts mehr zu finden. Dazu hatte der alte Götterglaube seine Kraft verloren; zu Aberglauben und Zauberei ncchm man seine Zuflucht, und ägyptische und orientalische Gottheiten fanden viele Verehrer. Da war es das Christentum, von dem eine religiöse Erneuerung ausging. Immer größer wurde die Zahl der Christen, vornehmlich unter den Armen und Bedrückten, aber auch unter den vornehmen Ständen. Ost und hart wurde cs verfolgt, aber es konnte nicht ausgerottet werden; Tausende mußten den Märtyrertod erleiden, aber ihr Glaubensmut erweckte immer neue Bekenner.
Dionettan « 112 Diokletian und Konstantin. Zwei bedeutende Kaiser haben
Um ow. o .
durch eine Neuordnung des Reiches dem völligen Verfalle gewehrt. D t o = kletianus zunächst, welcher, obwohl der Sohn eines Sklaven, als tüchtiger Soldat zum Throne gelangt war, gestaltete die Verfassung so, daß der Kaiser einer unbedingten (absoluten) Macht genoß; die äußeren Zeichen dafür waren, daß er sich als Herr begrüßen ließ und die Kniebeugung verlangte, daß er nach beut Vorbilbe orientalischer Herrscher eine sorgfältig festgestellte und beobachtete Hoforbnung einführte und sich mit einem in Rangklassen abgestuften Hofstaat umgab. Zur besseren Verwaltung teilte er das Reich in vier Teile, an beren Spitze er je einen Herrscher stellte.
Konstantin. Nach seiner Abbankung brachen neue Bürgerkriege aus, bis es
Konstantinus gelang die Reichseinheit wieberherzustellen und sich zum Alleinherrscher zu machen. Er fuhr fort in bettt Bestreben, die Reichs-Verwaltung bis ins einzelne zu ordnen und die Staatsbeamten in unbedingter Abhängigkeit von der Regierung zu erhalten. Er schuf ferner eine neu-e Residenz in der ebenso günstig wie schön gelegenen Stadt Byzanz, die nunmehr Konstantinopel genannt wurde. Endlich aber begünstigte und förderte er das bisher verfolgte Christentum. Er leitete selbst die erste der großen Versammlungen der christlichen Kirche, das Konzil von Nicäa. Auf dem Totenbette ließ er sich taufen. Zwar hat einer feiner Nachfolger, Kaiser Julian, den man Apostota, den Abtrünnigen,
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Extrahierte Personennamen: Konstantin Konstantin Nicäa Julian
100
Geschichte der Rmer.
so viele Kriege gefhrt hatten, das neupersische Reich, dessen Herr-scher, die Sassaniden, sofort die rmische Grenze angriffen.
Der politischen Zerrttung ging der wirtschaftliche Verfall zur Seite. Der Grogrundbesitz wuchs in erschreckendem Mae, während der Bauernstand verarmte; das Gewerbe und der Handel muten unter den Brgerkriegen und der allgemeinen Unsicherheit auf das schwerste leiden; dazu trat der furchtbare Steuerdruck. Auch die Sittlichkeit war in stetem Sinken; von der alten Rmertugend und Vaterlandsliebe war lngst nichts mehr zu finden. Dazu hatte der alte Gtterglaube seine Kraft verloren; zu Aberglauben und Zauberei nahm man seine Zuflucht, und gyptische und orientalische Gottheiten fanden viele Verehrer. Da war es das C h r i st e n t u m, von dem eine religise Erneuerung ausging. Immer grer wurde die Zahl der Christen, vornehmlich unter den Armen und Bedrckten, aber auch unter den vornehmen Stnden. Oft und hart wurde es verfolgt, aber es konnte nicht ausgerottet werden; Tausende muten den Mrtyrertod erleiden, aber ihr Glaubensmut erweckte immer neue Bekenner.
Dwkletwn 112. Diokletian und Konstantin. Zwei bedeutende Kaiser haben durch eine Neuordnung des Reiches dem vlligen Verfalle gewehrt. D i o -k l e t i a n u s zunchst, welcher, obwohl der Sohn eines Sklaven, als tchtiger Soldat zum Throne gelangt war, gestaltete die Verfassung so, da der Kaiser einer unbedingten (absoluten) Macht geno; die ueren Zeichen dafr waren, da er sich als Herr begren lie und die Kniebeugung verlangte, da er nach dem Vorbilde orientalischer Herrscher eine sorgfltig festgestellte und beobachtete Hofordnung einfhrte und sich mit einem in Rangklassen abgestuften Hofstaat umgab. Zur besseren Ver-waltung teilte er das Reich in vier Teile, an deren Spitze er je einen Herrscher stellte.
Konstantin. Nach seiner Abdankung brachen neue Brgerkriege aus, bis es Konstantinus gelang die Reichseinheit wiederherzustellen und sich zum Alleinherrscher zu machen. Er fuhr fort in dem Bestreben, die Reichs-Verwaltung bis ins einzelne zu ordnen und die Staatsbeamten in un-bedingter Abhngigkeit von der Regierung zu erhalten. Er schuf ferner eine neue Residenz in der ebenso gnstig wie schn gelegenen Stadt Byzanz, die nunmehr Konstantinopel genannt wurde. Endlich aber begnstigte und frderte er das bisher verfolgte C h r i st e n t u m. Er leitete selbst die erste der groen Versammlungen der christlichen Kirche, das Konzil von N i c a. Auf dem Totenbette lie er sich taufen. Zwar hat einer seiner Nachfolger, Kaiser Julian, den man Apostata, den Abtrnnigen,
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Extrahierte Personennamen: Diokletian Konstantin Konstantin Julian
4
Vorwort.
Vorwort zur Weiten uflage.
Die rasch ntig gewordene zweite Auflage erscheint nach dem Wunsche des Herrn Verlegers in zwei Ausgaben, einer fr katholische und einer fr konfessionell gemischte Schulen. Fr den ersten Teil erschien eine Sonder-fasfung berflssig.
Das ganze Buch ist nach der sprachlichen und der sachlichen Seite auf-merksam durchgesehen worden, wodurch die der ersten Auflage anhaftenden Mngel beseitigt wurden. Der Gebrauch der Frwrter welcher und der-selbe ist, der Tendenz der heutigen Sprache entsprechend, mglichst beschrnkt worden.
An einzelnen Stellen hat das Buch Erweiterungen erfahren, die Haupt-fchlich der Kulturgeschichte zugute gekommen sind. Einzelne Abschnitte haben eine geeignetere Stelle gefunden.
Die kurze Zusammenfassung der kriegerischen Ereignisse hat eine so all-seitige Billigung der Kritik gefunden, da eine Erweiterung dieses Teiles ausgeschlossen werden konnte. Nur beim Peloponnesischen Kriege und bei der Geschichte Alexanders des Groen ist eine Ausnahme gemacht worden. Bei den folgenden Auflagen werden grere nderungen tunlichst vermieden werden.
Das Verzeichnis zusammengehriger Stoffe am Schlsse der Bnde wird die Wiederholung erleichtern.
Die Verlagshaudlung hat drei neue Bilder, Fig. 14, 46 u. 62, hinzugefgt, die Figuren 3235 und 5961 sind neu geschnitten worden.
Bei der Durcharbeitung der zweiten Auflage habe ich in Herrn Ober-lehrer Schmitz an der stdtischen hhern Mdchenschule Hierselbst einen treuen und sachverstndigen Mitarbeiter gefunden.
Cln, den 14. Januar 1900.
Der Kerfasser.
Vorwort ;ur fnften Auflage.
Der fnften Auflage hat die Verlagshandlung die dem Titel gegen-berstehende Farbentafel: Dorisches Geblk vom Parthenon" beige-geben. Im Texte haben die Beschreibung der Stadt Babylon, Seite 12, eine Berichtigung und die Darstellung der Klodwigs Alemannenschlacht und seinen bertritt zum Christentum eine Erweiterung erfahren. Auf die genaue Durchfhrung der Reichsrechtschreibung ist besonderes Gewicht gelegt worden. Sonst ist der Text im groen und ganzen unverndert geblieben.
Saarburg, den 4. Dezember 1905.
Der Verfasser.
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Autor: Rappaport, Bruno, Lambeck, Gustav, Rühlmann, Paul
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
Geschlecht (WdK): Jungen
Vorwort.
Bei dem verhältnismäßig sehr geringen Raum, der zur Verfügung stand, ist vornehmlich nur auf das wirken Cäsars ausführlicher eingegangen worden, wie im ersten hefte, das die römische Geschichte bis 133 v. Chr. umfaßt, auf Roms Hingen mit Karthago. Die allgemeinen politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse, die die Voraussetzung für die Reformversuche der Gracchen bilden, sowie diese selbst sind hier weniger eingehend berücksichtigt worden,- für sie sei auf das besondere ihnen gewidmete heft der zweiten Reihe verwiesen. Die einzelnen Stellen sind von mir für die Zwecke dieser Hrbeit auf Grund der besten zugänglichen Ausgaben neu übersetzt worden. Bei der Übersetzung war ich bemüht, dem Original so nahe zu bleiben, als das mit Rücksicht auf den deutschen Ausdruck möglich war. Da das heft für die Benutzung in der Klaffe bestimmt ist, blieben die Anmerkungen auf das Notwendigste beschränkt.
Lharlottenburg, Pfingsten 1913.
Brutto Hoppoport.
Quellenfammlung I, 5. Rappaport: Römische (Beschichte Ii
1
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§ 42. Pompejus. 87
auf die Aufforderung des Marius den Oberbefehl nicht abgeben wollte, so brach der erste Bürgerkrieg zwischen beiden aus (88—82). Sulla zog gegen Rom und nahm es ein. Marius floh 88 unter abenteuerlichen Erlebnissen durch Italien nach Afrika. Sulla ging, nachdem er ein vermeintlich für ihn günstiges Regiment in Rom eingesetzt hatte, nach Griechenland zum Heere. Aber in seiner Abwesenheit'; rief Cinna, ein Demokrat, den Marius zurück; beide bemächtigten sich Roms und führten dort unter-schrecklichem Wüten gegen die Senatspartei eine demokratische Verfassung ein. Nun aber kam Sulla, der mittlerweile den Mithri-dates besiegt hatte, zurück und eroberte Rom. Marius war kurz vorher an Trunksucht gestorben, Cinna aber ermordet worden. Sulla rottete nun mit rücksichtsloser Grausamkeit die Gegenpartei ans (Proskriptionen), und nachdem er sich die Anhänglichkeit des Volkes durch ungeheure Geldspenden und Ackerverteilungen gesichert, führte er eine gänzliche Neugestaltung des römischen Staatswesens, die sogenannte sullanische Verfassung, ein. Im wesentlichen ist dieselbe eine Wiederherstellung der überwiegenden Macht des Senats und der aus demselben hervorgehenden Beamtenaristokratie. Sulla bekleidete die ihm zu der Begründung der neuen Staatsordnung unter dem Namen der Diktatur übertragene völlig unumschränkte Gewalt bis zum Jahre 79; dann ließ er wieder die 79 regelmäßigen Ämter eintreten. Er starb im Jahre darauf (78) als 78 Privatmann auf feinem Landgute.
§ 42. Pompejus.
Nun trat in den Vordergrund Cnejns Pompejus, der dem Sulla bei dessen Landung in Italien Truppen zugeführt hatte und deshalb von ihm sehr begünstigt worden war („der Große"). Seine Siege über den thatkräftigen Marianer Sertorins in Spanien, über die unter der Führung des Thrakers Spartakus aufrührerischen und den Staat in seinem Bestände gefährdenden Fechtersklaven hoben sein Ansehen. Aber wenn Pompejus anfangs auf Seite des Senats stand, so wandte er sich bald von demselben ab, um sich die Guust des Volkes zu erwerben. Das gelang ihm, indem er gewisse volksfeindliche Gesetze des Sulla aufhob. Das Volk übertrug nun, bewogen vor allem durch berühmte Reden des Cicero, dem Pompejus den Oberbefehl mit ungewöhnlichen Vollmachten: 1. gegen die Seeräuber, welche
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Extrahierte Personennamen: Marius Marius Sulla Marius Marius Sulla Marius Marius Sulla Marius Marius Sulla Sulla Cnejns_Pompejus Sulla Marianer_Sertorins Sulla
Extrahierte Ortsnamen: Rom Italien Afrika Rom Griechenland Roms Rom Italien Spanien
134
Römische Geschichte. Vierte Periode (31 v. Chr. bis 395 n. Chr.).
freilich sofort eine Verweltlichung des religiösen Sinnes zur, Folge hatte, wurde eine Verständigung mit der römischen Reichsregierung möglich. 313 erließ Konstantin, aus staatsmännischen Erwägungen1, das Edikt von Mailand, welches das Christentum allen ändern Religionen gleichstellte; und seit er alleiniger Herrscher geworden war, begünstigte er, zwar rechtlich den Grundsatz der Parität festhaltend, tatsächlich doch die Christen, berief 325 das (erste ökumenische) Konzil nach Nicäa in Kleinasien, wo die Lehre des Artus, daß Christus Gott nicht wesensgleich, sondern wesensähnlich -sei, verdammt wurde, und ließ sich auf seinem Totenbette taufen. Seitdem das Christentum erlaubte Religion geworden war, mehrte sich die Zahl seiner Anhänger, besonders in den Städten, während das Heidentum auf dem platten Lande noch das Übergewicht behielt (pagani).
c) Julian und Theodosius. Einen Versuch das Heidentum wieder zur Herrschaft zu bringen machte Konstantins Neffe Julianus, der deshalb von den Christen Apöstata („der Abtrünnige“) genannt wurde. Aber dieses romantische Unternehmen das Heidentum idealisiert wiederherzustellen mißlang. Die nach J.ulian von dem Heere erhobenen Kaiser begünstigten wieder das Christentum, bis Gratian im Westen und Theodosius d. Gr. (379—395) im Osten, die Verfolger der Heiden sowohl wie christlicher Ketzer (der Arianer), die orthodoxe Staatskirche begründeten.
Theodosius d. Gr. war der letzte Kaiser, der das Reich in seinem gesamten Umfange beherrschte. Er teilte es 395 unter seine beiden Söhne: Arkadius erhielt den Osten (Hauptstadt war Byzanz, seit Konstantin d. Gr. Konstantinopel genannt)) Honorius den Westen (Hauptstadt wurde Ravenna).
Während des 4. Jh. hatten unaufhörliche Kämpfe mit den Germanen stattgefunden. Seit dem Tode des Theodosius brach das Verderben über das Westreich herein. Die Zukunft der Menschheit hing nunmehr an den Germanen.
1) Die Erzählung von seiner Vision „In hoc signo vinces“ (in diesem Zeichen wirst du siegen) ist Legende.
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Extrahierte Personennamen: Konstantin Christus_Gott Julian Theodosius Konstantins_Neffe_Julianus Theodosius_d Theodosius_d Konstantin_d Honorius Honorius Theodosius
66
Zur Erweiterung: Die Griechen.
fest. Fremde wurden ausgewiesen; den Spartanern war es ver-boten ins Ausland zu reisen. Das Leben in Sparta war uner-freulich. Dichter und Knstler fanden keine Anerkennung und keine Belohnung; sie mieden oder verlieen das Land; die Hfen lagen de. Aber der Staat blieb lange stark und unterwarf fast den ganzen Peloponnes, zunchst nach zwanzigjhrigem Ringen das westlich angrenzende Messenien. Flchtige Messenier siedelten sich in der Pflanzstadt Zankle an, die seither Messana (Messina) hie.
4. Trefflich paten zu dem Spartanergeiste die Festspiele zu Olympia, die das Volk von Elis anfnglich allein veranstaltete, bis Sparta daran teilnahm. Sie bestanden im Wettlauf, dann im Pentathlon (Fnfkampf: Sprung, Wurf der Diskosscheibe, Lausen, Ringen, Faustkamps oder Speerwurf) sowie in dem spter auf-kommenden Wagenrennen und Wettreiten und in den Knsten der Musen. Die Sieger schmckte man mit einem lzweige.
Ebenso wurde in der Folge bei Korinth Poseidon durch die Isthmischen, bei Delphi Apollon durch die Pythischen Spiele geehrt; der Siegespreis war dort ein Eppich-, spter ein Fichten-, hier ein Lorbeerkranz. Zu diesem Kampf der Wagen und Ge-snge" luden eigene Behrden alle griechischen Gemeinden durch Festgesandtschaften ein. Whrend der Spiele waltete Waffenruhe, Eottesfrieden. Die Festbezirke fllten sich mit Tempeln und Stand-bildern.
Nach den Olympischen Spielen, die jedes vierte Jahr statt-776 fanden, fhrte man seit 776 v. Chr. die Zeitrechnung der Olym-p iad en.
3. Solon und seine Gesetzgebung.
1. Den bergang von der Monarchie zur Republik in Athen fhrte die Sage auf einen hochsinnigen Verzicht der Shne des Kodros zurck. Wahrscheinlich trat an die Stelle des Erbknigtums das Wahlknigtum; man erkor dann wohl auch statt eines Kodriden" einen König aus einem andern vornehmen Hause. Spter whlte man mehrere Oberhupter des Staats und nannte sie Archonten, und dann verkrzte man allmhlich ihre Regierungszeit.
Nach der Beseitigung des Knigtums lag in Athen wie berall in Griechenland die Herrschaft beim Adel, der Aristokratie. Ihre Macht beruhte auf ausgedehntem Grundbesitz und althergebrachten Vorrechten.
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Csar Alleinherrscher. Das zweite Triumvirat. Iv 5 4v11. 119
sucht die nchsten Angehrigen; die Gter der Gechteten zogen sie ein, um damit die Lhnung ihrer Legionen und die Rstungen gegen die' Republikaner zu bestreiten. Mit Widerstreben gab Octavian den greisen Cicero der Rache Mark Antons preis, dessen Tyrannei er im Senate mutvoll bekmpft hatte. Auf seinem Gute bei Cajeta (Gaeta) ward er von Soldaten erstochen, sein Haupt auf der Rednerbhne aufgesteckt, von der herab sein Wort die Quinten so oft hingerissen hatte.
2. M. Brutus und C. Kassius hatten in Asien ein starkes Heer und eine berlegene Flotte geschaffen und die Mittel dazu grausam erpret. Nun zogen sie den Triumvirn entgegen nach Europa. An der Heerstrae nach Asien, bei den Goldgruben König Philipps erfolgte die Schlacht: Cassius erlag, und Brutus erneuerte 42 den Angriff nur, weil sein Heer ihn dazu zwang.
3. Octavian bernahm die schwierige Aufgabe, fr 170000 Veteranen Haus und Hof zu schaffen. Die Brger von 18 Stdten, darunter Capua, Benevent, Venusia, Cremona, muten sich eine neue Heimat suchen.
4. Im Osten schaltete Antonius mit unumschrnkter Willkr. An der Seite der schnen und klugen Kleopatra hielt er Hof mit ppigem Glanz. Nach seiner Niederlage suchte die Knigin auch Octavian zu gewinnen. Als dies milang, gab sie sich den Tod.*)
Nun war Octavian der Herr der Welt. In Asien wurden ihm Tempel errichtet und gttliche Verehrung erwiesen.
V. Die Kaiserzeit.
1. Csar Augustus und das Haus der Julier.
1. Octavian verhllte die Alleinherrschaft unter republikanischen Bezeichnungen wie alle seine Nachfolger in den nchsten drei Jahrhunderten; jeder lie sich fortan durch die Volksversammlung die Tribunengewalt, d. h. die Unverletzlichkeit, die Souvernett, und das noch wichtigere Amt eines Prokonsuls: die Herrschaft der die Provinzen und das Heer (samt der Flotte) und damit die Entschei-dung der Krieg und Frieden, endlich das Imperium: die Machtflle des Imperators (empereur) verleihen. Die republikanischen mter bestanden weiter; aber der Kaiser ernannte die Beamten, oder das Volk whlte die von ihm empfohlenen Bewerber.
Wiederholt schlo Augustus den alten Ianustempel, was nur in Zeiten vollkommenen Friedens geschah.
*) Shakespeares Tragdien Julius Csar" und Antonius und Kleopatra".
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Extrahierte Personennamen: Octavian Cajeta Brutus Brutus C._Kassius König_Philipps Philipps Brutus Octavian Antonius Csar_Augustus Augustus Octavian Augustus Julius_Csar" Antonius
Extrahierte Ortsnamen: Gaeta Asien Europa Asien Capua Venusia Cremona Asien
92 Iv. Die Kultur der westlichen Mittelmeerländer.
Das Edikt gegen die Christen mußte nach einigen Jahren Zurückgezogen werden, da es doch nicht durchführbar war. Der Kaiser (Menus, der erbittertste Feind der Christen, gab diesen schließlich freie Religionsübung.
3i3. Und bald daraus 313 erließen die Kaiser Konstantin und Liduius das cbift.ran^ berühmte „Toleranzedikt" von Mailand und Nikomedien, das den Christen die volle Gleichberechtigung mit den andern Staatsbürgern verlieh.
8 4* Konstantin erhebt das Christentum zur Staatsreligion.
Konstantin. Konstantin machte den künstlichen Regierungsplan Diocletians zunichte. Er wollte allein Kaiser sein. Anfangs hatte er sich in die Herrschaft mit Lidnins geteilt, dann aber kam es zum Kriege. Konstantin siegte und war nun am Ziel. Besonders wichtig aber ist die Stellung, die dieser Kaiser zum Christentum einnimmt. Nicht bloß geduldet wird es, sondern Konstantin erhebt die eben noch verfolgte Religion zur Staatsreligiou. Die von der kirchlichen Behörde gefaßten Entschlüsse erhalten vom Staat Gesetzeskraft. Und die Beschlüsse des Staates werden vom Geiste der Kirche beeinflußt.
Konstantin hatte richtig erkannt, daß von allen Religionen im Römischen Reich das Christentum die meisten Anhänger zählte. Er Hoffte, daß alle römischen Bürger sich der neuen Staatsreligion anschließen würden und so das Reich neue innere Kraft erhalte.
§ 5« Die Spaltung der Kirche.
Doch Konstantins Berechnung hat sich als unrichtig herausgestellt. Der römische Staat bekam nicht mehr neue Kraft. In der christlichen Kirche brach selbst ein erbitterter Streit aus, der zwei große Parteien schuf. Es waren in die Kirche eine Menge Menschen eingetreten, die eigentlich Heiden geblieben waren. So wurde der christliche Sinn stark verweltlicht. An Stelle von Duldung und Liebe trat häufig Unduldsamkeit und Haß. Als vollends in der Lehre über das Wesen Christi ein ägyptischer Priester, Athanasius. Drills mit Namen, auftrat und lehrte, der Heiland sei ein mit besonderer Kraft ausgerüsteter Mensch gewesen, da erhob sich die Gegenpartei mit heftiger Anklage unter Leitung des gelehrten Athanasius von Alexandria. Schließlich griff der Kaiser, der selbst immer noch ein Heide war, ein und yikta 325. entschied ans dem Konzil (Versammlung) zu Nicäa zu Gunsten der Partei des Athanasius. So wurde der Satz für richtig erklärt: Christus ist gottgleich, nicht nur gottähnlich. Weil dieses Konzil ein allgemeines gewesen war, das aus allen Reichsteilen Vertreter gesehen hatte, wird es das erste allgemeine oder „ökumenische" genannt. Aber der Streit war nicht vorbei. Immer wieder brach er aus. Bald siegte die eine, bald die andere Partei. Jede verdammte die andere. Und je nachdem der Kaiser Partei nahm, mußten bald die Führer der einen, bald der anderen Partei in die Verbannung gehen.
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Extrahierte Personennamen: Konstantin Konstantin Konstantin Konstantin Konstantin Konstantin Konstantin Christus